Kitzrettung

Auf dieser Seite informiert der Jagdverein

Holledau e.V.  zum Thema der Kitzrettung

Kitzrettung ist Hegeverpflichtung des Landwirts

Der Zeitpunkt der Heu- und Silageernte fällt jedes Jahr erneut mit den Brut- und Setzzeiten vieler Wildtiere zusammen. Rehwild, Hasen und viele Bodenbrüter bringen in dieser Zeit ihre Jungen zur Welt. Insbesondere ist aber das Rehwild betroffen, da Geißen ihre Kitze gern im hohen Gras setzen und ablegen und sie dort sicher vor Feinden wähnen. Leider sind sie so für den Landwirt unsichtbar. Jährlich fallen ca. 500.000 Wildtiere der Mahd zum Opfer, davon ca. 100.000 Rehkitze. 

Die sogenannte Kitzrettung soll dazu dienen, diese Zahlen zu verringern. Der absolut wichtigste Schritt bei der Kitzrettung ist die Kommunikation zwischen Landwirt und Jäger. Durch die Zusammenarbeit und Mithilfe von Landwirten und Jägern, können viele Kitze und andere Jungtiere vor der tödlichen Kollision bewahrt werden. Diese Rettung vor dem Mähtod ist angewandter Naturschutz. Der Landwirt muss den Jagdausübungsberechtigten in einer angemessenen Frist rechtzeitig informieren. Idealer Weise geht man von mindestens zwei Tagen vor der Mahd aus, spätestens aber 24 Stunden vorher. Der Landwirt hat, als Verursacher der Gefahr, alles Zumutbare für deren Abwendung zu erlassen. Für den Jagdausübungsberechtigten ergibt sich zwar eine Mitwirkungspflicht, allerdings ist es der Landwirt, der durch die Mähmaßnahmen eine Gefahr setzt. Überdies hat der Landwirt eine Hegeverpflichtung. 

Welche Möglichkeiten der Kitzrettung gibt es?

Zum einen kann der Jäger mit einem geeigneten Vorstehhund und der Quersuche die Wiese vorher absuchen. Bei der alleinigen Suche, sollte man kreisförmig absuchen. Stehen mehrere Personen bereit, dann sollte im Abstand von 2 Metern abgelaufen werden. Auch das Aufstellen von Scheuchen am Vorabend kann dazu führen, dass die Geiß ihre Kitze über Nacht von der Wiese abzieht. Frühzeitiges Aufstellen von Flatterbändern oder eines Duftzaun-Sets dient ebenso der Wildvergrämung, als auch technische Hilfsmittel wie Geräte mit Ton-oder Blinksignalen. Ebenso gibt es bereits entsprechende Sensorentechnik für die Mähgeräte (Wildrettersysteme), die über Wärmebildtechnik Kitze signalisieren. 

Am erfolgversprechendsten sind jedoch die Wärmebilddrohnen. In wenigen Minuten können hier große Flächen abgeflogen werden und ein weiterer immenser Vorteil ist, dass diese meist unmittelbar vorher zum Einsatz kommen. Der Jagdverein Holledau ist aktuell im Gespräch mit „Kitzrettern“ welche den Verein und Landwirte mit dem Einsatz von Drohnen helfen möchten.

Um bei uns im Umkreis bei Bedarf mit Kitzrettern in Kontakt zu treten, verwenden sie bitte folgende Links 

Kitzretter Hallertau  und den Kitzrettungsverein Mainburg e.V.

Was ist während der Mahd zu beachten?
Auch wie gemäht wird, ist von Bedeutung. Mähen von außen nach innen fängt die Wildtiere in einer Insel und erschwert die Flucht. Daher die Flächen von der Mitte aus mähen. 

Der Jagdverein Holledau e.V. appelliert daher an alle Landwirte und Jäger, die Angelegenheit ernst zu nehmen und sich entsprechend abzustimmen. Wie bei all unseren Aufgaben die wir als Landwirte und Jäger haben, ist es wichtig, zu kommunizieren. Kitzrettung geht uns alle an.